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Die Narkose

Sicherheit und Vertrauen von Anfang an

Im Falle von Operationen und aufwendigen Untersuchungen haben viele Menschen Sorgen und Fragen bezüglich der Narkose. Für Sie ist dies keine alltägliche Situation – wir machen das jeden Tag. Wir legen größten Wert auf Ihre Sicherheit und Ihr Vertrauen. Dies beginnt bereits in unserem persönlichen Aufklärungsgespräch. Neben der ausführlichen Erörterung der geeigneten Narkoseverfahren, der Überwachungsmaßnahmen und eventuell erforderlicher Schmerztherapie führen wir bei Bedarf weitere Untersuchungen (z.B. Lungenfunktionsdiagnostik, Herz-Kreislauf-Diagnostik) durch. Bereits hier werden die Grundsteine für eine rasche Erholung und möglichst baldige Entlassung nach Hause gelegt.

Während der Operation sorgen wir dafür, dass Sie völlig schmerzfrei, sicher und ruhig schlafen. Unsere Medikamente sind nebenwirkungsarm. Mit modernsten Geräten überwachen wir unter anderem Ihre Hirnfunktion für eine optimale Narkosetiefe. Zudem werden Herz- und Kreislauffunktion, die Körpertemperatur und andere wichtige Körperfunktionen kontinuierlich überwacht. Auf Abweichungen können wir sofort reagieren. Dies alles sorgt dafür, dass heute selbst Frühgeborene mit sehr geringem Körpergewicht und Patientinnen und Patienten mit über 100 Lebensjahren notwendige Operationen problemlos überstehen können.

Neben der Vollnarkose (sog. Allgemeinanästhesie) führen wir auch örtliche und regionale Betäubungen (Lokal- und Regionalanästhesie) durch. Auch hierbei sind wir die ganze Zeit an Ihrer Seite und sorgen stets für Ihre Sicherheit und Ihr Wohlbefinden.

Nach dem Eingriff überwachen wir Sie in unserem Aufwachraum oder auf unserer Intensivstation und sorgen für Ihre Schmerzfreiheit. Wir geben Ihnen Raum zum Entspannen und schaffen die besten Voraussetzungen für eine schnelle Genesung nach dem Eingriff.

Die Anästhesiologische Klinik betreut insgesamt 8 Aufwachräume (HNO, MKG, Kinder, Gynäkologie, Dermatologie, Kopfklinik, Chirurgie und IOI).

Hier kümmern sich Anästhesieteams aus Ärzten, Ärtztinnen und Fachpflegekräfte um die Patienten und Patientinnen nach ihrer Operation. Der Patient /die Patientin erholt sich hier unter durchgehender Überwachung von Atmung und Kreislauf von der Narkose bzw. Operation, und bekommt je nach individuellem Bedarf Sauerstoff und weitere Schmerzmittel. Des weiteren können hier auch weitere unterstützende Maßmahmen, wie zum Beispiel Eiskompressen, angelegt werden. 

Je nach Umfang des Eingriffs können die meisten Patienten/ Patientinnen bereits nach durchschnittlich ein bis zwei Stunden wach und schmerzfrei auf die Normalstation zurückverlegt werden.

Das Chirurgische Zentrum des Uniklinikums Erlangen umfasst acht operativ tätige Einheiten, die Radiologische Abteilung und die chirurgische Notaufnahme mit Schockraum, welche durch die Teams der Anästhesiologie mit betreut werden. 

Der OP-Bereich befindet sich im Gebäude am Maximiliansplatz 1 und grenzt an das chirurgische Bettenhaus, die Interdisziplinäre Operative Intensivstation (IOI) und die Kinderklinik an. Den Räumlichkeiten des zentralen OP-Bereichs angegliedert sind die Operationsräume der Kinderchirurgischen und Kinderherzchirurgischen Abteilung. Detaillierte Informationen zu Narkosen und Sedierungen bei Kindern finden Sie hier

Die Frauenklinik ist in die Bereiche Geburtshilfe und Gynäkologie gegliedert und ist eines der größten akademischen Zentren Deutschlands. Sie deckt alle Bereiche der modernen Frauenheilkunde ab. 

Die Teams der Anästhesiologie sind hier vor allem im Kreißsaal und im OP Bereich tätig. 

Die enge räumliche Beziehung zwischen dem Luftweg und dem Operationsgebiet charakterisiert die besondere Situation der Anästhesie in der HNO-Chirurgie.

Neben der traditionell außergewöhnlich engen und guten Zusammenarbeit mit den operativ tätigen Kollegen trägt nicht zuletzt auch eine schonende Narkoseführung mit sehr gut verträglichen Medikamenten zu Patientensicherheit und Komfort bei.
Die von uns betreute Altersgruppe der Patienten / Patientinnen reicht vom wenige Stunden alten Früh-/Neugeborenem mit angeborenen Fehlbildungen (z. B. Missbildungen der Nasenmuschel) bis hin zu hoch betagten Patienten / Patientinnen. Die Bandbreite der operativen Eingriffe erstreckt sich dabei von rein diagnostischen Maßnahmen (z. B. Kehlkopfuntersuchung, BERA-Untersuchung) bis hin zur großen Tumoroperation mit plastischer Deckung mittels Radialislappen.

Eine besondere Herausforderung hinsichtlich der Patientensicherheit stellen Operationen im Bereich der Schädelbasis (Akustikusneurinome) oder bei der operativen Entfernung von Engstellen der Luftröhre (Tracheaquerresektionen) dar. Diesen tragen wir mit umfangreichen Monitoringmaßnahmen Rechnung.

Bei "kleinen" Operationen (Entfernung der Gaumenmandeln und Trommelfellschnitt) unserer pädiatrischen Patienten / Patientinnen haben wir mit der Kehlkopfmaske (Larynxmaske) zur Sicherung der Atemwege gute Erfahrungen gesammelt, so dass wir dieses Verfahren als Standardverfahren bei diesen Eingriffen einsetzen. Dank der exakten Steuerbarkeit der von uns eingesetzten Medikamente zur Narkoseführung, können wir unseren operativen Partnern auch Eingriffe bei spontan atmenden Patienten / Patientinnen in sogenannter Analgo-Sedierung ermöglichen.

Sollte es bei Ihnen aufgrund einer Vorbehandlung im Hals-, Nasen- und Mundbereich zu einer Einschränkung der Mundöffnung kommen, haben wir jederzeit die Möglichkeit mit lokaler Betäubung und unter Zuhilfenahme eines dünnen, sehr flexiblen Gerätes (Bronchoskop) einen Beatmungsschlauch sicher in die Luftröhre einzulegen für die Beatmung während der Narkose. Sollte dieses Verfahren bei Ihnen zur Anwendung kommen, wird der Anästhesist / die Anästhesistin Sie im Rahmen des Narkoseaufklärungsgespräches ausführlich darüber informieren. 

Das Internistische Zentrum des Uniklinikums beheimatet die Kliniken Medizin 1, Medizin 2, Medizin 3, Medizin 4, Medizin 5 und die Dermatologische Klinik

Am Internistischen Zentrum betreuen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anästhesiologischen Klinik Patienten / Patientinnen in den Bereichen der Hautklinik, im Herzkatheterlabor der Medizin 2 und im MRT.  

Liebe Eltern,

die Einweisung eines Kindes in ein Krankenhaus ist für die meisten mit Ängsten und Sorgen verbunden. Im Folgenden möchten wir einige Fragen beantworten, die im Zusammenhang mit einem operativen Eingriff bei Kindern auftauchen könnten. Hierzu gehören neben der Erklärung der verschiedenen Anästhesieverfahren auch Hinweise für das Verhalten vor und nach der Operation.

Unser Behandlungsteam wird den Aufenthalt Ihres Kindes so sicher und so angenehm wie möglich gestalten. Da unser medizinisches Personal eine besondere Ausbildung und Erfahrung im Umgang mit Kindern hat, ist Ihr Kind bei uns gut aufgehoben.

In der Anästhesiologischen Klinik werden jedes Jahr rund 3500 Narkosen bei Kindern durchgeführt. Unser Spektrum umfasst u.a. die spezielle Versorgung von:

  • Frühgeborenen
  • Neugeborenen mit angeborenen Erkrankungen
  • Kindern mit Tumorerkrankungen
  • Kindern mit Herzerkrankungen
  • Kinder mit urologischen Erkrankungen
  • Kinder mit Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich
  • Kinder mit neurologischen Erkrankungen
  • Kinder mit Verletzungen und Knochenbrüchen

und natürlich alle Kinder mit kleineren ambulanten Eingriffen.
 

Die Voruntersuchung

Sie dient dazu, den Gesundheitszustand des Kindes zu beurteilen. Durch die Befragung möchten wir herausfinden, ob Besonderheiten vorliegen, die bei der Anästhesie berücksichtigt werden müssen. Blutuntersuchungen sind bei gesunden Kindern mit kleinen und mittleren Eingriffen in der Regel nicht notwendig. Das Kind muss bei der Voruntersuchung durch den Anästhesisten / die Anästhesistin anwesend sein. Weitere Informationen zum Narkosevorgespräch finden Sie hier

Vor der Operation

Um Zwischenfälle zu vermeiden, sind einige Verhaltensregeln vor dem Eingriff unbedingt zu beachten:

  • Kinder müssen sechs Stunden vor der Narkose nüchtern bleiben. Ausgenommen sind klare Flüssigkeiten (Tee oder Wasser). Diese sind bis 1 Stunde vor der Narkose erlaubt, Säuglinge dürfen bis 3 Stunden vor der Narkose Milch trinken, kleinere Mahlzeiten (Joghurt, Toast) sind bis 4h vor der Narkose erlaubt.
  • Medikamente dürfen nur nach Absprache mit dem Anästhesisten / der Anästhesistin gegeben werden.
  • Falls Ihr Kind erkältet ist, sollten Sie uns unbedingt darüber informieren.
  • Schutzimpfungen sollten möglichst 14 Tage vor dem Eingriff zurückliegen.

 

Die Narkose

Wenn Kinder operiert werden, ist in der Regel eine Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) erforderlich. Hierbei wird das Bewusstsein und die Schmerzempfindung im ganzen Körper ausgeschaltet, das Kind befindet sich in einem schlafähnlichen Zustand, in dem es nichts hört, nichts sieht, nichts spürt. Zur Vorbereitung der Narkose erhalten die Kinder im Vorbereitungsraum ein Medikament in Saft- oder Zäpfchenform, das neben einer beruhigenden auch eine Angst lösende Wirkung hat. Sie können Ihr Kind bis kurz vor den Operationsbereich begleiten. Auf jeden Fall darf Ihr Kind ein Kuscheltier, einen Schnuller oder auch ein Lieblingsspielzeug mit in den OP nehmen.

Zur Einleitung der Narkose wird ein Zugang in eine Vene gelegt. Um dies möglichst schmerzarm zu gestalten, bekommt Ihr Kind vorab auf die entsprechende Hautstelle eine lokal betäubende Salbe aufgetragen. Über diese Infusion können nun die Narkosemedikamente verabreicht werden. Ist das Kind in Narkose eingeschlafen, wird ein Beatmungsschlauch (Tubus) in die Luftröhre eingeführt um den Atemweg der Kinder zu sichern. Oftmals reicht es auch aus, eine Kehlkopfmaske einzulegen, über die das Kind während der Narkose beatmet werden kann. Von Beginn der Narkose bis zum Aufwachen wird Ihr Kind von einem Anästhesisten / einer Anästhesistin durchgehend überwacht und betreut. Moderne Monitoringverfahren erlauben eine zusätzliche, intensive Überwachung der Körperfunktionen.
 

Die Behandlung von Schmerzen während und nach einer Operation

Die Ausschaltung von Schmerzen während und nach einer Operation ist eine der Hauptaufgaben der Anästhesie. Abhängig von der Art des Eingriffs sind es schwächere oder stärkere Schmerzen, die mit unterschiedlichen Medikamenten und Methoden wirkungsvoll behandelt werden können. Um milde Schmerzen auszuschalten, werden in der Regel Zäpfchen gegeben. Bei stärkeren Schmerzen werden über die Infusion zusätzlich starke Schmerzmittel (Opioide) verabreicht und - wann immer möglich und sinnvoll - ein sogenanntes Regionalanästhesieverfahren (örtliche Betäubung) des Operationsbereichs eingesetzt.
 

Regionalanästhesieverfahren

Bei vielen Operationen ist es möglich, die Nerven, die zu dem betroffenen Operations- und Wundgebiet führen, zu betäuben. Dazu werden - nachdem Ihr Kind eingeschlafen ist - entweder einzelne oder mehrere Nerven betäubt. Die mit einer dünnen Kanüle eingebrachten Betäubungsmittel wirken mehrere Stunden. Dadurch wird das Allgemeinbefinden der Kinder nach dem Aufwachen aus der Narkose verbessert. Bei großen Operationen kann an verschiedenen Stellen ein Katheter in den sogenannten Epiduralraum im Bereich der Wirbelsäule eingelegt werden. Mit diesem kann über mehrere Tage eine Schmerztherapie durchgeführt werden kann. Ein speziell geschultes Team unserer Schmerzambulanz kümmert sich dann in den Tagen nach der Operation um Ihr Kind.
 

Im Aufwachraum

Nach der Operation wird Ihr Kind zur Nachüberwachung in den Kinder-Aufwachraum gebracht. Sie können dort wieder bei Ihrem Kind sein. Kinderkrankenschwestern und -Pfleger kümmern sich in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Anästhesisten / Anästhesistinnen um Ihr Kind, bis die Narkose vollständig abgeklungen ist und Schmerzfreiheit erreicht ist. Ist Ihr Kind wieder wach, wird es auf die Station zurückverlegt.

In der Kopfklinik betreuen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Anästhesiologie Patienten und Patientinnen aus den Fachbereichen Augeheilkunde, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Psychiatrie.