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In der Kopfklinik

Anästhesie in der Kopfklinik

In der Kopfklinik betreuen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Anästhesiologie Patienten und Patientinnen aus den Fachbereichen Augenheilkunde, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Psychiatrie. 

Besonderheiten und Abläufe in den Fachbereichen

In der Augenheilkunde finden überwiegend Operationen am grauen Star (Katarakt), am grünen Star (Glaukom), an der Netzhaut, an der Hornhaut und an den Augenlidern statt.

Da Katarakt-Operationen sehr kurz dauern und sich optimal für örtliche Betäubungsverfahren eignen, ist hier die überwiegende Aufgabe der Anästhesie die sogenannte "stand-by"-Funktion. Dies bedeutet, dass der Anästhesist / die Anästhesistin für die Betreuung des Patienten / der Patientin, die Überwachung und Regulation von Atmung, Puls und Blutdruck während der Operation in örtlicher Betäubung zuständig ist.

Bei möglichen gesundheitlichen Problemen und Zwischenfällen, die durch die Vorerkrankungen bedingt sein können, ist ein rasches Eingreifen somit schnell möglich. Sie werden in unserer Anästhesieambulanz in der Kopfklinik auf Ihre Risiken und Operationsfähigkeit hin untersucht und gegebenenfalls einer weiterführenden Diagnostik und Therapie zugeführt.

Alle anderen Operationen in der Augenklinik sowie Augenuntersuchungen bei Säuglingen mit angeborenen Augenerkrankungen werden meist in Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) durchgeführt und stellen hohe Anforderungen an das Können der Anästhesisten / Anästhesistinnen dar.

In der Neurochirurgischen Klinik werden vor allem operative Eingriffe an Gehirn und Wirbelsäule durchgeführt.

Während der meist lang andauernden Eingriffe obliegt es dem Anästhesisten / der Anästhesistin nicht nur die Narkose aufrecht zu erhalten, sondern auch für den Erhalt der lebenswichtigen Funktionen des Körpers zu sorgen. Dazu werden u. a. Kreislauf, Körpertemperatur und Balance des Flüssigkeitshaushalts des Patienten / der Patientin überwacht und stabilisiert.

Bei speziellen Lagerungen wie z.B. der sitzenden Position kommt zudem noch eine Überwachung des Herzens mittels Ultraschall durch die Speiseröhre (Transösophageale Echokardiographie, TEE, „Schluckecho“) hinzu.

Im Anschluss an einen Eingriff im Schädelbereich werden die Patienten / Patientinnen meist auf der neurochirurgischen Intensivstation überwacht und behandelt. Nach Eingriffen an der Wirbelsäule erfolgt die Betreuung nach der Operation im anästhesiologisch betreuten Aufwachraum.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Akutversorgung von Unfallverletzten mit Schädel-Hirn- und Wirbelsäulenbeteiligungen. Hier sind vor allem eine rasche Wiederherstellung stabiler Kreislaufverhältnisse wichtig und spezielle Schutzmaßnahmen für das verletzte Gehirn erforderlich.

Ein weiterer Arbeitsbereich in der Kopfklinik des Uniklinikums ist die Neuroradiologie.

Hier handelt es sich um Narkosen bei Patientinnen und Patienten mit Gefäßmissbildungen im Gehirn, die mittels eines Katheters durch die Schlagader behandelt werden.
Um absolut optimale Bedingungen für die operativen Teams zu schaffen, ist eine Vollnarkose unerlässlich.

Narkosen bei Kindern und Säuglingen, die sich einer Kernspinuntersuchung (MRT) unterziehen müssen, sind ein weiteres Einsatzspektrum der Anästhesie in der Kopfklinik. Hierfür muss eine spezielle Narkoseausrüstung vorgehalten werden und das betreuende Anästhesieteam ist speziell für solche Einsätze geschult. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Reiter „Anästhesie in der Magnetresonanz-Tomographie (MRT)"

Im Stimulationszentrum der Psychiatrischen Klinik wird die Elektrokrampftherapie (EKT) als alternative Therapieoption zur Behandlung von therapieresistenten Depressionen, aber auch bei bestimmten Formen der Schizophrenie angewandt. Hierzu wird bei den Patientinnen und Patienten über eine kurze Dauer durch einen elektrischen Stimulus ein generalisierter Krampfanfall ausgelöst.

Für die sichere, schmerzfreie und patientengerechte Anwendung wird dieses Verfahren ausschließlich in Kurznarkose durchgeführt. Der Patient / die Patientin schläft dabei kurz vor der Intervention ein und wacht kurze Zeit danach wieder auf. Der Patient / die Patientin ist während des Eingriffs durchgehend, hinsichtlich der Vitalfunktionen, überwacht. Die Anästhesiologische Klinik hält hierzu im Stimulationszentrum eine komplette, den Leitlinien der Fachgesellschaften entsprechende Narkosegeräteausrüstung vor. Nach einer kurzen Überwachungszeit im angeschlossenen Aufwachraum kann der Patient / die Patientin dann sehr zügig zurück auf die Station verlegt werden.