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Im Chirurgischen Zentrum

Anästhesie im Chirurgischen Zentrum

Das Chirurgische Zentrum des Uniklinikums Erlangen umfasst acht operativ tätige Einheiten, die Radiologische Abteilung und die chirurgische Notaufnahme mit Schockraum, welche durch die Teams der Anästhesiologie mit betreut werden. 

Der OP-Bereich befindet sich im Gebäude am Maximiliansplatz 1 und grenzt an das chirurgische Bettenhaus, die Interdisziplinäre Operative Intensivstation (IOI) und die Kinderklinik an. Den Räumlichkeiten des zentralen OP-Bereichs angegliedert sind die Operationsräume der Kinderchirurgischen und Kinderherzchirurgischen Abteilung. Detaillierte Informationen zu Narkosen und Sedierungen bei Kindern finden Sie hier

Operativ tätige Abteilungen des Chirurgischen Zentrums

Im Bereich der Allgemeinchirurgie  wird ein sehr großes Spektrum an verschiedenen operativen Eingriffen durchgeführt. Sie umfassen klassischerweise jede Art von Eingriff an den „inneren Organen“ im Bereich des Bauchraums (Leber, Magen, Milz, Bauchspeicheldrüse, Dünn- und Dickdarm, Nebennieren) sowie Eingriffe an der Schilddrüse und Eingriffe bei speziellen Tumoren der Extremitäten.

Dank modernster Überwachungstechnik der Herz-Kreislauf-Funktionen und der Beatmung sowie einem kontinuierlichen Monitoring der Narkosetiefe und der neuromuskulären Blockade, einem multimodalen Körpertemperaturmanagement sowie einer genauen Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung sind Sie bei dem Team der Anästhesiologischen Klinik in sehr sicheren Händen.

Zur sicheren und schonenden Versorgung unserer Patienten und Patientinnen (beispielsweise sicheres Einlegen eines Beatmungstubus und Platzieren von Kathetern in die Gefäße) stehen uns an allen Arbeitsplätzen modernste Hilfsmittel wie Videolaryngoskope, Videobronchoskope und verschiedene Ultraschallgeräte zur Verfügung.

Bei größeren Eingriffen (Entfernung von Dünn- oder Dickdarm, Operationen an der Bauchspeicheldrüse, Speiseröhren-Operationen, Leberresektionen) überwachen wir Sie bei Bedarf nach der Operation über Nacht im Aufwachraum oder auf unserer Intensivstation. Auch hier werden Sie rund um die Uhr von einem erfahrenen Team aus Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten der Anästhesiologischen Klinik betreut. So stellen wir sicher, dass alle Bedingungen optimal gestaltet werden, um Ihnen die besten Voraussetzungen zur schnellen Genesung zu schaffen. Hierzu gehört natürlich auch eine multimodale patientenindividuelle Schmerztherapie. Wir bieten Ihnen bei jedem Eingriff eine Form der Schmerztherapie an, welche auf die Operation und Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Zum Einsatz kommen hier – zusätzlich zur Vollnarkose – die Periduralanästhesie (Rückenmarksanästhesie), verschiedene Regionalanästhesieverfahren sowie die patientenkontrollierte intravenöse Analgesie, bei der Sie selbst bestimmen, wie viel Schmerzmittel Sie brauchen. Bei allen Schmerzfragen werden Sie auch nach der Operation, während des weiteren klinischen Aufenthaltes und bei Bedarf auch ambulant nach der Entlassung durch das Team der Schmerzambulanz der Anästhesiologischen Klinik betreut.

Schwerpunkte der gefäßchirurgischen Abteilung bilden Anlagen von Bypässen bei Durchblutungsstörungen der Extremitäten, offene und endovaskuläre Aortenoperationen und die Operation an der Halsschlagader.

Sollten Sie aufgrund Ihrer Begleiterkrankungen ein erhöhtes perioperatives Risiko mitbringen, kommt Ihnen dabei unsere anästhesiologische Erfahrung mit erweiterten Überwachungsmöglichkeiten, wie invasivem hämodynamischen Monitoring und Herz-Ultraschall sowie unsere interdisziplinäre operative Intensivmedizin zugute.

Die operative Entfernung von Engstellen der Halsschlagader erfolgt bei uns in Vollnarkose und zusätzlicher örtlicher Betäubung zur Schmerzausschaltung. Um zu verhindern, dass es bei der Operation zu einer Durchblutungsstörung des Gehirns kommt, überwacht die Anästhesie während des Eingriffes die Gehirnströme mittels sogenannter „Evozierter Potentiale“. Kommt es zu einem Abfall dieder Potentiale, kann der  Operateur / die Operateurin durch Anlage eines vorrübergehenden Umgehungskreislaufes die Durchblutung des Gehirns in dieser OP-Phase wiederherstellen.

Viele gefäßchirurgische Operationen wie die Anlage eines Dialyse-Shunts oder Entfernungen von nicht mehr durchblutetem Gewebe der Extremitäten sind in Regionalanästhesie möglich. Durch Vermeidung einer Vollnarkose kann so nach dem Eingriff eine rasche Verlegung auf die Station erfolgen. Diese Art der Betäubung halt mehrere Stunden an, so dass Sie erst nach langsamen Abklingen der Regionalanästhesie Schmerzmittel auf der Station benötigen. 

Zur Erhöhung der Sicherheit und Wirksamkeit findet die Anlage der Regionalanästhesie routinemäßig unter Darstellung der Nerven mittels Ultraschall statt.

Die Anästhesiologische Klinik begleitet und anästhesiert Patientinnen und Patienten jeden Alters mit verschiedensten Vorerkrankungen bei allen routinemäßig durchführbaren operativen Eingriffen am Herzen und an der Körperschlagader (Aorta).

Neben Standardeingriffen wie Koronarbypass- und Herzklappenoperationen liegen weitere Schwerpunkte der herzchirurgischen Therapie vor allem in der Behandlung der terminalen Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Dazu zählen die Herztransplantation und die Implantation von sogenannten herzunterstützenden Systemen oder Kunstherzen (Assist devices). Auch Gefäßoperationen im Bereich der Hauptschlagader (thorakale Aorta) und die Versorgung von Patienten / Patientinnen mit Herzschrittmachern gehören zum Leistungsumfang der Herzchirurgischen Klinik.

Seit einigen Jahren werden darüber hinaus in Zusammenarbeit mit der Kardiologischen Klinik bei Patienten /Patientinnen in Narkose im Herzkatheterlabor Herzklappen minimalinvasiv und ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine ersetzt. Des weiteren können hier Funktionsstörungen der verschiedenen Klappen korrigiert werden (transapikaler und transfemoraler Aortenklappenersatz sowie MitraClip).

Moderne Verfahren zur perioperativen Überwachung von Organfunktionen

Sowohl im Operationssaal als auch auf der Intensivstation der Anästhesiologischen Klinik stehen neueste Medizingeräte zur künstlichen Beatmung und zur Überwachung der Gehirn- und Kreislauf-Funktionen während des operativen Eingriffes und auch nach der Operation zur Verfügung. Bestimmte Untersuchungsverfahren, wie das Elektroenzephalogramm (EEG) oder auch Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS) werden routinemäßig eingesetzt, um die Funktion des zentralen Nervensystem während des Eingriffs zu überwachen. Die transösophageale Echokardiographie (EEG, „Schluckecho“) liefert bildliche oder auch morphologische Informationen über die Beschaffenheit und Funktion z. B. des Herzmuskels oder auch aller Herzklappen. Auch dieses Verfahren wird bei fast allen Patienten /Patientinnen eingesetzt. Das erweiterte hämodynamische Monitoring dient der kontinuierlichen Überwachung wesentlicher Messgrößen der Herzkreislauffunktion während und nach der Operation, die dem Anästhesist / der Anästhesistin eine spezifische und rasche Therapie von Funktionsstörungen des Herzens oder auch der Blutgefäße ermöglichen. Dazu werden spezielle Messfühler an bestimmten Stellen in einzelne arterielle Blutgefäße eingebracht.

Qualitätsmanagement

Standardverfahren für die Anästhesie in der Herzchirurgie wurden erarbeitet und werden ständig gemeinsam weiterentwickelt, um eine hohes Maß an Behandlungsqualität, Patientensicherheit und Patientenzufriedenheit zu ermöglichen. Im Regelfall können Sie bereits zwei Stunden nach dem Ende der Operation erwachen und wieder selbst atmen. Dadurch kann auch eine raschere Verlegung von der Intensivstation auf die Normalstation erreicht werden. Wichtig ist dabei ein interdisziplinäres Konzept bei der Behandlung herzchirurgischer Patientinnen und Patienten. Dazu arbeiten ärztliche Teams mehrerer Fachrichtungen (Anästhesie, Intensivmedizin, Herzchirurgie, Kardiologie) gemäß dem Motto „Nur gemeinsam sind wir erfolgreich“ zusammen, um eine optimale Versorgung für Sie sicherzustellen. 

Anästhesien in der MKG-Chirurgie am Uniklinikum Erlangen umfassen ein weites und anspruchsvolles Spektrum.

Vom Säugling bis zum hoch betagten Menschen sind hier Patientinnen und Patienten jeder Altersgruppe vertreten.
In 2 Operationssälen werden in der Klinik für MKG-Chirurgie jährlich etwa 1.300 Operationen in Allgemeinanästhesie auf folgenden Gebieten durchgeführt:

  • Traumatologie (z. B. Mittelgesichtsfrakturen)
  • Tumor- und plastisch-rekonstruktive Chirurgie (z.B. Mundboden-Ca. mit plastischer Deckung, Osteoradionekrose)
  • Implantologie und dento-alveoläre Chirurgie
  • Chirurgie kraniofazialer Fehlbildungen (z. B. Kieferfehlstellungen, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Kraniosynostosen)
  • Eingriffe an Kiefergelenk und Nerven des Mund-Kiefer-Gesichtsbereichs
  • Septische Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (z. B. Kieferabszess)

Die operativ zu behandelnde Grunderkrankung (Tumor, Trauma, Fehlbildung) verändert häufig die normalen anatomischen Verhältnisse der oberen Atemwege und erschwert dadurch oftmals die Intubation durch den Mund (Einführen des Beatmungsschlauches in die Luftröhre). Zudem erfordern zahlreiche operative Maßnahmen spezielle Verfahren der Intubation und Narkoseführung.

Besteht aufgrund einer Vorbehandlung oder eines Tumors eine eingeschränkte Mundöffnung, haben wir jederzeit die Möglichkeit mit lokaler Betäubung und unter Zuhilfenahme eines dünnen, sehr flexiblen Gerätes (Bronchoskop) diesen Tubus sicher in die Luftröhre einzulegen.

Sollte dieses Verfahren zur Anwendung kommen, wird der Anästhesist / die Anästhesistin Sie im Rahmen des Narkoseaufklärungsgespräches darüber ausführlich informieren.

Durch unsere klinische Erfahrung mit diesen Patientinnen und Patienten und dem kombinierten Einsatz von Oberflächenanästhesie und einer entsprechenden Analogosedierung, gelingt es uns dieses Verfahren für unsere Patienten und Patientinnen sicher und schonend durchzuführen.

Da sich das Operationsgebiet nahezu immer im unmittelbaren Bereich der oberen Atemwege befindet, ist eine besonders enge Kooperation zwischen Operateur / Operateurin und Anästhesist /Anästhesistin erforderlich, um eine optimale Sicherheit für den Patient / die Patientin gewährleisten zu können.

Die anästhesiologische Abteilung unterstützt die Plastisch- und Handchirurgische Klinik in Ihrem breiten Spektrum operativer Tätigkeitsfelder.

Ein Großteil handchirurgischer Operationen inklusive komplexer Verletzungen kann in Regionalanästhesie des Armes durchgeführt werden. Prinzipiell werden alle Regionalanästhesien unter Ultraschallkontrolle angelegt, was die Sicherheit und Wirksamkeit des Verfahrens optimiert. Falls erforderlich, kann zeitgleich ein Schmerzkatheter platziert werden, um nach der Operation eine komfortable individuelle Schmerzausschaltung zu gewährleisten. Der Akutschmerzdienst der Anästhesiologischen Klinik übernimmt dann auf der Station die weitere Schmerztherapie.

Auch bei chronischen Schmerzsyndromen wird in Zusammenarbeit mit der Schmerzambulanz ein Konzept erarbeitet, das eine Schmerzkatheter-Anlage durch das anästhesiologische Team beinhalten kann.

In der rekonstruktiven Mikrochirurgie werden durch Tumoroperationen oder Unfälle entstandene Gewebedefekte ausgeglichen. Hierfür ist eine Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) nötig. Bei diesen komplexen Operationen sorgt das anästhesiologische Team neben einer tiefen Narkose, durch engmaschige Überwachung und Kreislauftherapie, auch für eine Optimierung der Durchblutung des verpflanzten Gewebes.

Bei kindlich-angeborenen Handfehlbildungen kommt den kleinen Patienten und Patientinnen unsere langjährige und intensive kinderanästhesiologische Erfahrung zu Gute. Für weitere Informationen zu Kindernarkosen siehe Anästhesie bei Kindern“.

In der Thoraxchirurgie werden Patienten / Patientinnen mit gutartigen, entzündlichen oder bösartigen Erkrankungen der Organe des Brustkorbs (Thorax), sowie der bindegewebigen, nervalen, muskulären und knöchernen Strukturen darin versorgt. So werden neben Eingriffen an der Lunge, des Lungenfells (Pleura) und den Bronchien auch Eingriffe an der Thoraxwand, dem Zwerchfell, dem thorakalen Grenzstrang, dem Thymus und der Luftröhre durchgeführt.

In der Thoraxanästhesie "teilt" sich der Anästhesist / die Anästhesistin bei einer Vielzahl der oben genannten Eingriffe die Lunge mit dem Operateur / der Operateurin. Für Anästhesisten /Anästhesistinnen bedeutet dies, dass während der Operation nach Möglichkeit nur die nichtoperierte Lunge beatmet werden soll. Dieses wird durch die Verwendung von sogenannten Doppellumentuben oder Bronchusblockern (= durch den Tubus platzierten, aufblasbaren Spezialkathetern mit Ballon) ermöglicht.

Die Planung der Art der Atemwegstrennung erfolgt dabei bereits vor der Operation durch das Anästhesieteam in Zusammenarbeit mit den Thoraxchirurgen /Thoraxchirurginnen. Nach Voruntersuchung und Sichtung Ihrer Vorbefunde sowie anhand des geplanten operativen Vorgehens planen wir für jede Patientin und jeden Patienten individuell.

Bei Eingriffen mit Gefährdung des Stimmbandnervens kommt es zum Einsatz eines Nerven-Monitorings, um das Risiko für Stimmbandlähmungen durch Verletzungen des Nerv zu verringern. In Spezialfällen (z. B. Chirurgie der Luftröhre) stehen auch Beatmungsgeräte zur Jetventilation (zwischen 150 – 1000 Atemhüben pro Minute) über spezielle Katheter zur Verfügung. Für die Platzierung und Lagekontrolle der Doppellumentuben bzw. Bronchusblocker und zur intraoperativen Diagnostik stehen an der Anästhesiologischen Klinik modernste Video-Bronchoskope bereit. Durch den Einsatz spezieller Tuben mit eingebauter Kamera kann in vielen Fällen sogar auf die Bronchoskopie verzichtet werden, da das Anästhesieteam während der gesamten Operation über diese Kamera die korrekte Lage des Tubus beurteilen, und dem operativen Partner so ideale Bedingungen für den geplanten Eingriff ermöglichen kann.

Während der gesamten Operation werden durchgängig Ihre Vital- und Beatmungsparameter sowie die verschiedenen Labor- und Blutgaswerte überwacht und ggf. auftretende Probleme sofort therapiert. Zu Ihrer Überwachung stehen an der Anästhesiologischen Klinik alle modernen Möglichkeiten des erweiterten hämodynamischen Monitorings zur Verfügung. 

Zum Ausschluss einer Wachheit während der Operation wird an der Anästhesiologischen Klinik routinemäßig die Narkosetiefe mittels kontinuierlicher Ableitung eines Elektroenzephalogramms (EEG) überwacht. Weiterhin wird die neuromuskuläre Blockade nach Einsatz von Muskelrelaxanzien intraoperativ ebenfalls kontinuierlich überwacht.

Zur postoperativen Schmerztherapie wird bei entsprechenden Eingriffen die zusätzliche Durchführung eines rückenmarksnahen Regionalanästhesieverfahren (Periduralkatheter, PDK) bzw. einer patientenkontrollierten intravenösen Schmerzpumpe (PCIA) angeboten. Intraoperativ erfolgt durch die operativen Partner zusätzlich die Anlage einer regionalen Nervenblockade. Bei allen Schmerzfragen werden die Patienten auch nach der Operation während des weiteren klinischen Aufenthaltes, und bei Bedarf auch ambulant nach der Entlassung, durch das Team der Schmerzambulanz der Anästhesiologischen Klinik mitbetreut.

Das Team der Anästhesiologischen Klinik betreut jährlich mehr als 3.000 Patienten / Patientinnen während Unfallchirurgischer/Orthopädischer  Operationen. Das breite Spektrum dieser Fachgebiete, welches Patientengruppen allen Alters umfasst, erfordert ein differenziertes und individuelles Vorgehen. Hierbei kommen sämtliche modernen Anästhesie- und Überwachungsverfahren zur Anwendung, sodass wir jedem einzelnen Patienten / jeder einzelnen Patientin ein optimal abgestimmtes Narkoseverfahren anbieten können.

Neben der Allgemeinanästhesie hat die Regionalanästhesie in diesem Bereich einen besonders hohen Stellenwert. Unsere jahrelange Erfahrung und hohe Expertise in der Durchführung von Regionalanästhesieverfahren gewährleisten eine optimale Wirksamkeit und hohe Sicherheit. Hierbei werden nahezu alle Regionalanästhesien unter Ultraschall-Kontrolle durchgeführt. Bei einer Regionalanästhesie wird durch die gezielte Applikation von Medikamenten zeitweilig die Funktion von ausgewählten Nerven gehemmt. Dieses Verfahren führt zu Empfindungslosigkeit und Schmerzfreiheit nur in den Regionen des Körpers, in welchen es für den operativen Eingriff erforderlich ist. Viele Operationen können daher in reiner Regionalanästhesie (ohne Vollnarkose) durchgeführt werden. Einige Eingriffe erfordern jedoch weiterhin eine Vollnarkose. Aber auch in diesen Fällen kann sehr oft ein zusätzliches Regionalanästhesieverfahren sinnvoll eingesetzt werden, um Schmerzen nach der Operation zu lindern oder zu vermeiden.

Neben der Schmerzfreiheit haben unsere Patienten / Patientinnen zahlreiche weitere Vorteile der Regionalanästhesie schätzen gelernt. Die geringere Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Funktionen, die frühzeitige Nahrungsaufnahme nach der Operation und das Empfinden von nahezu keinerlei Übelkeit, sind nur einige davon. Komfort und Wohlbefinden des Patienten / der Patientin ermöglichen eine frühe Mobilisation und Rehabilitation, wodurch das Gesamtergebnis maßgeblich verbessert wird.

In der Urologischen Klinik werden sowohl Erwachseneneingriffe, wie auch - als besonderer Schwerpunkt - viele kinderurologische Eingriffe vorgenommen.

Ein großer Teil der operativen Eingriffe des Erwachsenen erfolgt dabei unter Einsatz des modernen Operationsrobotersystems "DaVinci XI", welches komplexe "schlüssellochchirurgische" Eingriffe unter 3D-Sicht ermöglicht. Insbesondere bei Entfernungen der Prostata, aber auch bei der Entfernung von Nierentumoren hat der Operateur / die Operateurin hierdurch die Möglichkeit den Eingriff unter höchster Präzision bei gleichzeitig geringstmöglichem Blutverlust durchzuführen. Die überwiegende Mehrzahl der Eingriffe erfolgt dabei in Vollnarkose, aber auch rückenmarksnahe Regionalanästhesien kommen bei entsprechender Indikation zum Einsatz. Der Patient / die Patientin wird dabei durchgehend hinsichtlich der Kreislaufwerte und auch Atmungs-/Beatmungsparameter überwacht, und so sicher durch die Narkose geführt.

Ein Schwerpunkt der Urologischen Klinik liegt in der Versorgung von Kindern mit angeborenen Fehlbildungen des Urogenitalsystems, bis hin zu komplexesten operativen Rekonstruktionen der ableitenden Harnwege. Die Eingriffe werden dabei alle in Vollnarkose durchgeführt. Sehr häufig werden dabei für die Schmerztherapie während und nach der Operation auch verschiedene regionalanästhesiologische Verfahren zur Anwendung gebracht, um unseren kleinen Patienten und Patientinnen eine bestmöglichste Schmerzversorgung gewährleisten zu können.Für weitere Informationen zur Narkoseführung bei Kindern siehe „Anästhesie bei Kindern“.